Würdest Du nach Mexiko auswandern, Beate?

… wurde ich vor einiger Zeit per Email mit diesem Titel gefragt. Die Mail kam von XING, einer der„Business Communities“, bei denen ich registriert bin.  „Ich denke, nicht!“ war mein erster Gedanke und mein zweiter „Wieso wollt Ihr das überhaupt wissen?“ Im Mail-Text wurde ich mit den Ergebnissen einer grossen Umfrage der XING Schwester-Plattform InterNations bekannt gemacht. InterNations hat 12000 „Expats“ in 52 Ländern befragt, in welchem Land sie sich am wohlsten fühlen.

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Growing Green Cities

Die Floriade 2022

Dieses Jahr findet im niederländischen Almere in der Provinz Flevoland die Gartenbau-Weltausstellung „Floriade“ statt.  Die Niederlande richten die Floriade im 10-Jahres-Rythmus aus und jedes Mal gibt es schlechte Kritiken wegen massiver Budgetüberschreitungen. Wie hoch der Verlust in diesem Jahr ausfällt, kann man wohl erst sagen, wenn die Ausstellung  im Oktober ihre Pforten schliesst. Es sieht aber bereits nach einem Rekord aus. Die echten Besucherzahlen sind viel niedriger als die geschätzten –  wobei sicher auch Corona eine Rolle spielt. Wegen der finanziellen Fehlplanungen sind bereits viele politisch Verantwortliche von ihren Ämtern zurückgetreten.

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Crime Scene Vorgarten (Teil 1)

Vom Grauen in der Natur

Russischer Bär

Es geht hier nicht um die verschiedenen Grau-Töne der Wolken beim Heranschieben einer gewaltigen Gewitterfront, obwohl auch dieses Naturspektakel einen Artikel im Harlekin wert sein könnte, vor allem, wenn sich am Himmel ein Wolkentheater befindet (schauen Sie mal nach oben und entdecken Sie, wie ich, Ihre Oma als wolkigen Scherenschnitt). Und es geht auch nicht um Mücken, die ja als grauen-volle Blutsauger von Säugetieren bekannt sind und damit auch Krankheiten übertragen. Und es geht auch nicht um Zecken, die auch noch, einmal festgebissen im Säugetier, immer größer werden und die nur vorkommen bis zu einer Höhe von 1.200 m.

Heute geht es tatsächlich um Krimis, um SM-Praktiken, Vorgaukelei und Betrügereien. Und das alles in der Natur. Und es geht um kleine und kleinste Lebewesen, die sich mit Tricks, Tücke und Schliche in einer Welt voll Fressen und Gefressen werden zu behaupten versuchen.

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Filmtext zum Mitlesen?

Untertitelung versus Synchronisation

Im deutschen Fernsehen ist es seit jeher Standard, ausländische Filme deutsch synchronisiert zu zeigen (mit Ausnahme von „Dinner for one“ an Silvester natürlich). Bei DVDs und Streaming-Diensten können wir auch „original mit Untertiteln“ wählen – doch bei Filmen und Serien im Fernsehen bekommen wir die internationalen Schauspieler:innen immer noch mit deutschen Stimmen „serviert“.

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Mein Lieblingsvogel

Ich besuche Freunde in Hamburg, die im 5. Stock eines modernen Hauses mit kleiner Gartenanlage leben. Und früh morgens um 4:30 Uhr weckt mich das durchdringende Gezwitscher meines Lieblingsvogels Troglodytes troglodytes. Bei dem tierischen Wecker handelt es sich um den im Verhältnis zu seiner Körpergröße (ca. 10 cm) lautesten Krakeeler (zwischen 40 bis zu 90 Dezibel!) im ornithologischen Reich der Vielfalt: mein Lieblingsvogel ist der Zaunkönig. Mit seinem beim Singen immer aufgestellten Schwanz wirkt er ganz schön selbstbewusst. Das Männchen singt laut schmetternd „mit Trillern und Rollern und endet aprupt. Er (der Gesang) setzt sich aus etwa 130 verschiedenen Lauten zusammen.“ (Wikipedia)

Nach einer sehr alten Fabel scheint er wohl auch ein Trickser zu sein, der gerne mal andere Tiere reinlegt.  Damit er der Rache der Geschädigten entgeht, soll er sich weitgehend in Hecken und Sträuchern aufhalten. Ob Trickser oder nicht, ich mag den kleinen Kerl, auch morgens um 4:30 Uhr, wenn er als erster in der Dämmerung den Vogelgesang-Reigen eröffnet.  

Mein Lieblingsmoment

Irgendwie bin ich in letzter Zeit häufiger antizyklisch unterwegs. Während alle im Büro saßen, war ich im Home-Office. Jetzt ist es andersherum und mir fehlen hin und wieder die Freiheiten in der Arbeitszeitgestaltung. Im Home-Office wird halt auch mal abends gearbeitet, dafür ist mittags frei: Zum Beispiel um zum Lieblings-Hofcafe zu schlendern und dort mal ganz entspannt den Bim-Bam baumeln zu lassen, bei Kuchen und Kaffee. Und ja, das geht auch morgens um 9:00.

Mein Lieblingsfotograf

… ist Robert Adams, ein international renommierter und umweltbewusster Landschaftsfotograf. Er prägte zusammen mit  anderen amerikanischen Fotografen in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine neue Richtung in der Landschaftsfotografie: “New Topographics”. Ich studierte seine Schriften und Bildbände sorgfältig und fand darin das Fundament, auf dem ich meine eigene fotografische Arbeit aufbaute und daraus meine eigene Bildsprache entwickelte. Durch ihn lernte ich, dass eine gelungene Fotografie drei Aspekte vereint: geografisches, metaphorisches und autobiographisches.

Mein Lieblingswein

Ti Amo (Ich liebe …) Ai Suma, einen Wein aus dem Piemont. Nicht so populär wie Tignanello und Sassica aus der Toscana, eben kein Super-Tuscan. Trotzdem ein ganz besonderer Wein aus der Barbera-Traube. Prinzipiell wie eine Spätlese geerntet, obwohl es diese Qualitätsstufe in Italien eigentlich nicht gibt.  Erst Giacomo Bologna hatte im letzten Jahrhundert den Mut, seinen piemontesischen Barbera deutlich später zu ernten und einen wahrlich grossen Wein zu produzieren. Bei einem Besuch des Weingutes in den 90ern empfing uns seine Tochter Raffaella Bologna herzlich zu einer umfangreichen Weinprobe und das, obwohl sie vorher bereits alle Weine in Subskription verkauft hatte. Wir konnten alle Weine verkosten – aber keine einzige Flasche bei ihr kaufen.

Mein Lieblingsmusikstück

Als stereotyper Zwilling fällt es mir schwer, eine bestimmte Sache als Lieblingsstück zu bezeichnen. Ein Musikstück hat mich jedoch nicht mehr losgelassen, seit ich es als Student zum ersten Mal hörte, und es bewegt mich immer wieder: das Adagietto, der 4. Satz von Mahlers 5. Symphonie. Die Musik wird dank ihrer Verwendung bei Kennedys Beerdigung und im Film „Tod in Venedig“ oft mit Trauer assoziiert. In Wirklichkeit war es ein Liebeslied an Mahlers zukünftige Frau. Es lässt mich atemlos zurück, wie Mahler eine abstrakte Melodie mit nur Streichern und einer Harfe, die von Moll nach Dur gleitet, sanft durchwebt, Melodieteile erst nach dem Dehnen des vorweggenommenen Tons auflöst und das Orchester anweist, sanft von weich zu klangvoll, melancholisch zu leidenschaftlich zu wechseln. Ein wunderbarer Ausdruck romantischer Sehnsucht.

Mein Lieblingsrezept

Weil es schnell geht und saulecker ist. Und einfach ist es auch.

Zitronenspaghetti (für 3-4 Personen)

1 Zwiebel
1 Zitrone (unbehandelt)
Zitronenthymian (wenn verfügbar)
Zitronenmelisse (wenn verfügbar)
2 Becher crême fraiche
500g Spaghetti
Olivenöl
Salz
Pfeffer

Das Wasser für die Spaghetti aufsetzen und natürlich salzen und sobald es kocht,  die Spaghetti bissfest kochen. Parallel die Zwiebeln in überschaubare Würfel schneiden und die Schale der Zitrone abreiben. Sofern entsprechende Kräuter vorhanden, diese klein hacken. Alles zusammen in einer Pfanne mit Olivenöl anbraten, bis die Zwiebeln glasig sind. Die crême fraiche dazugeben und umrühren. Die Hälfte der Zitrone auspressen und den Saft in die Pfanne geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Warm halten bis die Spaghetti fertig sind und zusammen servieren.