Digitale Nomaden – die Herde zieht weiter

Informationen zeitnah und über große Distanzen austauschen zu können, ist seit jeher der entscheidende Antrieb für neue Kommunikationsformen. Meist wurden dabei ältere Praktiken in den Hintergrund gedrängt und im Laufe der Zeit dann – „vergessen“. Interessante Migrationspfade der Kommunikation finden sich allenthalben, mit kritischem Blick (und leichtem Entsetzen) schauen dabei Erwachsene bevorzugt auf das Kommunikationsgebaren ihrer Kinder, bzw. der heutigen Jugend. Und da haben wir´s – ohne Handy, SMS und WhatsApp kann man sich diese Kids doch kaum noch vorstellen!?

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Sprache ist GEIL …

Nun Ja, nicht immer. Denn irgendwie ärgert mich dieser gendergebeutelte Schreib- und Sprachgebrauch in der deutschen Politik und den berichtenden Medien, die dabei ja kräftig ihre eigenen, medialen Interessen vertreten. Einerseits wird dort durchaus engagiert über LGBT, PRIDE und Christopher Street Parade berichtet – wir sind divers – und auf der anderen Seite sind es die gleichen Instanzen, die unsere Sprache aus einem prinzipiell asexuellen Verständnis nun in eine binäre, genauer bisexuelle Form pressen.

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Die vergessene Blockchain des Mittelalters

Das Kerbholz

Für alle, die noch keine Bitcoins haben und nicht selber auf dem Laptop programmieren: Die Blockchain ist eine digitale Dokumentation für den Besitz und die Übertragung von  Vermögenswerten, neben Geldwerten können das aber auch Rechte an Bildern, Grundbesitz oder auch Kühe sein. Und genau dafür – nur als analoge Dokumentation – hatten unsere Altvorderen das Kerbholz.

Über Jahrtausende das zentrale Werkzeug der „Buchhaltung“, ist der Begriff Kerbholz heute nur noch über die Redewendung „etwas auf dem Kerbholz haben“ bekannt. Sie bedeutet im ursprünglichen Sinne „Schulden haben“, doch heute eher „sich schuldig gemacht haben“.

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Dame, König, As – Spion

Einige unserer Beiträge haben inzwischen Seriencharakter, da nach dem ersten Beitrag das gleiche Phänomen plötzlich überall auftaucht. Das kennt fast jeder vom Auto- oder Kleidungskauf. Gerade hat man sich für ein „selten schönes Stück“ entschieden, schon begegnet man diesem an jeder 2. Straßenecke – zumindest kommt es einem so vor. In Wirklichkeit ist man nur sensibler für diese spezifische Wahrnehmung geworden. So geschah es auch mir kürzlich, nach dem Kauf eines älteren Hauses, mit dem ich völlig unerwartet auf die Insignien eines ausgestorbenen Berufes gestoßen bin – bzw. gestoßen wurde.

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Mein Lieblingswein

Ti Amo (Ich liebe …) Ai Suma, einen Wein aus dem Piemont. Nicht so populär wie Tignanello und Sassica aus der Toscana, eben kein Super-Tuscan. Trotzdem ein ganz besonderer Wein aus der Barbera-Traube. Prinzipiell wie eine Spätlese geerntet, obwohl es diese Qualitätsstufe in Italien eigentlich nicht gibt.  Erst Giacomo Bologna hatte im letzten Jahrhundert den Mut, seinen piemontesischen Barbera deutlich später zu ernten und einen wahrlich grossen Wein zu produzieren. Bei einem Besuch des Weingutes in den 90ern empfing uns seine Tochter Raffaella Bologna herzlich zu einer umfangreichen Weinprobe und das, obwohl sie vorher bereits alle Weine in Subskription verkauft hatte. Wir konnten alle Weine verkosten – aber keine einzige Flasche bei ihr kaufen.

Quantenphysik für Hippies

Bei der regelmäßigen Kontrolle des SPAM-Filters stieß ich letztes Jahr auf eine News-Mail, die mich überraschte. Ich wusste, dass in dem Bereich geforscht wird, doch diese Meldung zeigte ein völlig anderes Bild:
Fraunhofer und IBM präsentieren live: Quantum Computing in Deutschland
Einweihung von Europas leistungsstärkstem Quantencomputer im industriellen Kontext 15.Juni 2021 – 14:00

Noch während ich dabei war, den SPAM-Filter zu löschen, kam mir die Erkenntnis, dass ich nicht einmal annähernd wusste, wie Quantencomputer funktionieren. In der Folge kaufte ich einige Bücher und las Beiträge dazu. Doch so wie ein grundsätzliches Verständnis des Elektrons notwendig ist, um zu verstehen, wie die aktuelle Computergeneration mit Transistoren (oder ehemals Röhren) funktioniert, so braucht man für das Verständnis eines Quantencomputers ein grundlegendes Verständnis von Quanten und der Quantenphysik.

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Die Grenzen des guten Geschmacks (Teil 2)

Im heutigen Beitrag geht es nicht ums Kochen, wir machen keine Lebensmittelkunde und auch keine Restaurantkritik. Nein, wir betrachten die Welt aus der speziellen Perspektive eines polyglotten Feinschmeckers. Eines Menschen, der Grenzen auch vom Reisen kennt, sie gerne überschreitet, aber zusätzlich erklären möchte, welche Grenzen es denn noch so gibt: Kulinarische Grenzen – die Grenzen des guten Geschmacks. Fairerweise sollte kurz erwähnt werden, dass dabei der exakte Grenzverlauf häufig umstritten ist, doch sind diese Details für diesen Beitrag eher unerheblich.

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Die Grenzen des guten Geschmacks (Teil 1)

Meine Großmutter war eine interessante Frau. Immer wenn ich an sie denke, kommen mir Erlebnisse aus meiner Jugend und ihre Lebensweisheiten dazu in den Sinn. In jeder Lebenslage, zu jeder Situation gab es – bei Bedarf –  einen passenden Spruch. Für sie waren das feste Leitlinien, fast schon Gebote. Darüber wurde nicht diskutiert, das war halt einfach so.

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Taxi nach Kalau

Liebe Fans des Harlekins, ich gestehe, über den Sommer habe ich mein Bildungsauftrag vernachlässigt und keine „Geschichten die das Leben schreibt“ im Rahmen unseres Blocks veröffentlicht. Das wird sich ab sofort wieder ändern, gegen Winterblues und coronale Tin-Foil-Theorien hilft Lachen über skurile Geschichten am besten.

Den Titel habe ich an Tetsches Rubrik “Neues aus Kalau” angelehnt, ihm würde zu der folgenden Erzählung zweifellos auch ein passender Cartoon einfallen. Kurz, in der folgenden Geschichte geht es um Ausländer an fremden Orten, seltsame Straßen und einen genervten Taxifahrer.

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