Was man sagt und was man tut… (3)

… im Fokus Konsequenz

Hier geht’s zurück zur Einleitung und hier zu Blickwinkel 1 – Glaubwürdigkeit. Heute schauen wir uns das Thema nochmal an, diesmal mit der Brille „Konsequenz“. Schöne Parallelen gibt es hier zur Erziehung: „Nein Kevin[1], lass das. Och Schätzeken, nicht mit dem Stuhl werfen. Wir gehen jetzt aber gleich.“

Ich weiß, das Thema ist brutal schwer. Naja, oder eher anstrengend? Ich habe selbst drei kleine Kinder und ich glaube sagen zu können: ja, anstrengend, auch. Aber um es mit den Worten der wohl berühmtesten Raute zu sagen: Alternativlos. Wir schaffen das.

Was nämlich passiert, wenn man nicht konsequent genug ist, kann man bei Kindern einige Jahre später bewundern. Sicherlich ist Konsequenz nur ein Aspekt der Erziehung[2] und kein Allheilmittel, versteht mich bitte nicht falsch. Der Umkehrschluss ist meiner Ansicht nach schon treffender: Wenn man zu oft inkonsequent ist, dann wird man unglaubwürdig (wie passend, dass das im letzten Teil Thema war).

Zurück zum Thema Fußball: Wie oft gibt es rassistische Beleidigungen? Schlagt mal den Namen Mario Balotelli nach (wer ihn nicht kennt). In seinem Wikipedia-Artikel wird sogar darauf eingegangen, dass er schon öfter Opfer von rassistischen Beleidigungen war. Anscheinend ist die Menge dieser Vorfälle hoch genug, um mit eigenen Werbekampagnen darauf und auf andere Fälle zu antworten [1] und [2]. Aus meiner Sicht schon ein guter Anfang, aber um es mit dem Thema Konsequenz zu verbinden: zu wenig. Wenn solche Fälle auftreten, dann muss man diese stärker sanktionieren. Beispiel Tönnies: Jetzt ist schon etwas Gras drüber gewachsen, was ist letztlich passiert? Nüscht. Das ist nicht konsequent und wird zu Nachahmern führen. Und dann?

Final möchte ich nochmal zurückkommen zum Thema: Was hat das jetzt mit der Arbeitswelt und Organisationen zu tun? Aus meiner Sicht haben wir dort die gleichen Probleme mit Glaubwürdigkeit und Konsequenz – jeden Tag im Umgang miteinander. Passiert dies zwischen Führungskraft und Mitarbeiter, kommt schnell Frust (beim Mitarbeiter) zustande. Und dann? Irgendwann ist der Ofen aus und die Mitarbeiter verlassen das Unternehmen. Das gleiche gilt für die Beziehung Firma <-> Kunde: Auch dort werden sich Kunden irgendwann von Unternehmen abwenden, die nicht glaubwürdig sind. Im Kontext Mitarbeiter- und Kundenbindung (resp. -begeisterung) stellen also aus meiner Sicht die Werte Glaubwürdigkeit und Konsequenz ein hohes und wichtiges Gut dar. Wer diese erfolgreich praktiziert, ist nicht zwingend auch erfolgreich am Markt. Wer diese aber vernachlässigt, wird es definitiv schwerer haben, erfolgreich zu sein oder zu bleiben.


[1] Jede Verwechslung mit echten Kevins bitte ich zu entschuldigen: es geht hier stellvertretend um eine Gruppe von Menschen, siehe auch Kevinismus – wat man nicht alles lernt.

[2] Böse Zungen behaupten, Erziehung wäre eh eine Illusion und Kinder erziehen sich überwiegend selbst. Ich glaube allerdings doch an die positive wie negative Wirkung des Umfelds.

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