Ungewöhnliche Stellungen für bedingt sportliche Paare

In diesem Artikel beschäftige ich mich mit ungewöhnlichen Stellungen für bedingt sportliche Paare. Soweit erstmal keine Überraschung, denn das sagt ja schon der Titel.

Vielleicht mag Ihnen das Thema in unserem Blog merkwürdig oder unpassend erscheinen, denn primär sind ja bisher eher technische Themen, Kommunikation, Projektmanagement und ähnliches adressiert worden. Ok – Kochen auch. Aber so was? In diesem Blog?

Offensichtlich scheint das Thema für Sie, den Leser, einigermassen interessant zu sein, denn bis hier haben Sie schon gelesen. Wahrscheinlich sind Sie über 49 und haben einen Partner, oder auch weder noch. Vielleicht wollen Sie sich ja nur über zukünftige Möglichkeiten informieren, oder ein Freund oder eine Freundin interessiert sich für das Thema und hat Sie gebeten, sich diesbezüglich schlau zu machen.

Was immer Sie auch bewogen hat weiterzulesen, ich habe eine Überraschung für Sie: In diesem Artikel geht es um etwas völlig anderes, nämlich um Überraschungen.

Überraschungen sind mal eine prima Sache, mal aber auch nicht. Es kommt immer auf den Kontext an. Überrascht Sie Ihr Partner zum Beispiel mit einem Buch mit dem Titel «Ungewöhnliche Stellungen für bedingt sportliche Paare», so kann das, je nach Kontext, sehr nett oder aber auch ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Nehmen wir an, Sie hätten dieses Buch zur Hochzeit von Ihrem Trauzeugen erhalten, dann  könnte man dies als mehr oder weniger einfallsreichen Scherz interpretieren.

Halten wir also als Zwischenfazit fest, dass Überraschungen kontextsensitiv sind. Der Charakter der Überraschung (positiv vs. negativ), Auslöser und die Überraschung auslösende Personen / Gruppen haben Einfluss darauf, wie die Überraschung wahrgenommen wird.

Ganz unzweifelhaft gibt es ausschliesslich positive Überraschungen: Ein Überraschungsgast, den Sie wirklich mögen, ein Überraschungsessen, das wirklich schmeckt, die Geburtstagsüberraschung, die Ihnen wirklich Freude bereitet. Aber es gibt auch die Überraschungen der unangenehmen Art. Böse Überraschungen wie Unglücksfälle oder auch gutgemeinte Überraschungen, die aber nicht wirklich so ankommen. Nur als kleines Beispiel: Ich wurde von meinem Projektteam zu einem Überraschungs-Teamevent eingeladen. Nette junge Menschen so zwischen 25 und 35 Lenzen. PAINTBALL! Ich bin 58 und habe chronische Rückenschmerzen!

Was aber Überraschungen so richtig ekelhaft machen kann, ist der Zeitpunkt. Stellen Sie sich bitte vor, Sie hätten eine 15-jährige Tochter, die Ihnen kurz vor der Zeugnisausgabe eröffnet, im kommenden Schuljahr den Stoff dieses Jahres wiederholen zu dürfen (Ja, man sollte das als guter Vater vorher gemerkt haben, aber das Beispiel ist so hilfreich!), was genau ärgert Sie daran? Mich ärgert nicht der Fakt an sich, mich ärgert der Zeitpunkt, denn jetzt ist es zu spät. Ich werde mit einer Situation konfrontiert, an der nichts mehr zu ändern ist, aber etwas zu ändern gewesen wäre, hätte ich früher davon erfahren. Ich nenne das den «reaktiven Modus», in den ich versetzt wurde -agieren ist nicht mehr möglich, nur noch reagieren. Hätte ich früher davon erfahren, hätten Nachhilfestunden, ein anderes WLAN-Passwort oder ähnliches vielleicht genutzt. Wenn nicht, hätte man zumindest alles versucht. Hat dann halt nicht sein sollen (siehe auch meinen Beitrag zur Rolle der Vorsehung im Zuge der erfolgreichen Schuldzuweisung).

Niemand wird gerne in den reaktiven Modus versetzt (zumindest niemand, den ich kenne). Und weil ich mich dem Thema Projektmanagement verschrieben habe, kommt jetzt der Schwenk zu diesem Thema.

Es gibt ganz viele Möglichkeiten, ein Projekt an die Wand zu fahren. Fragen Sie mal Projektleiter danach, ich kann Ihnen versprechen, dass Sie ganz viele kreative Varianten zu hören bekommen. Menschen in den reaktiven Modus zu versetzen gehört unter die Top 3.

Meiner Erfahrung nach können Menschen mit schlechten Nachrichten ganz gut umgehen, aber die Toleranz lässt schnell nach, wenn Sie sie in den reaktiven Modus zwingen. Natürlich wird sich das nie ganz vermeiden lassen, aber «no suprises» als Grundgedanke des Handelns ist sicher hilfreich.

Und jetzt kaufen Sie endlich das Buch und schenken Sie es Ihrem Partner – oder sonst irgendjemandem, den Sie nicht leiden können!

Bildquellen

Autor: rge

Hallo, ich bin Rüdiger Geist, der rge.harlekin vom Zürichsee. Als Politikwissenschaftler verlor ich sehr schnell den Glauben an Rationalität und den homo oeconomicus. Also suchte ich mir was Handfesteres und Logischeres: die Informatik. Feste Regeln, unmittelbares Feedback vom Compiler und nicht viel mit Menschen zu tun haben. Ihr erahnt es schon, es kam ganz anders. Schnell wurde ich zum Projektleiter ernannt, hörte sich auch toll an, wusste aber nicht so genau was das eigentlich ist. So nach etwa drei Jahrzehnten im Umfeld von Projekten meine ich nun zu wissen worum es da geht und so trage ich nun meine Erkenntnisse seit 2005 mittels eigenem Unternehmen in die Welt hinaus, ja sogar in die EU. Es gibt so viele schöne Zitate, die die unterschiedlichsten Facetten des Projektmanagements beschreiben und ich nutze sie gerne. Aber das beste stammt natürlich von mir selbst: Der Zweck des Projektmanagement ist «no surprises».

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