Scheitern wir oder lernen wir?

Wow, 2018 war ein ereignisreiches Jahr. Am letzten Tag des Jahres sehe ich die Meldung von OceanCleanup, ein tolles Projekt, das erst gegen viele Widerstände ankämpfen muss und jetzt einen Rückschlag erlebt. Aber eigentlich geht es mir in diesem Artikel um Bitcoin und Blockchain. Ende 2017 hatte der Kurs von Bitcoin und vielen anderen Kryptowährungen Höhen erreicht, die viele zum Träumen angeregt haben (und manche versilbern ihr gesamtes Hab und Gut (1), um in Bitcoin zu investieren und vom Hype zu profitieren). Man könnte auch sagen: die Gier hat die Leute gepackt und 2018 normalisiert sich dann die Lage. Aber was kommt nun?

Für alle, die noch nichts von Bitcoin, Kryptowährungen und Blockchain gehört haben, gibt es hier und hier einleitende Artikel (oder zuhauf in anderen Quellen). Aus Sicht vieler Anleger war 2018 ein enttäuschendes Jahr, allein der Wert von Bitcoin, der bekanntesten und bisher größten Kryptowährung, ist von $17.500 am 07.01.2018 abgerutscht auf $3.866 am 31.12.2018 (Quelle). Das ist für viele, die Hoffnungen auf weitere Höhenflüge hatten, bitter und muss erstmal verdaut werden, allerdings haben auch einige klassische Währungen wie die türkische Lira 2018 herbe Verluste von zwischenzeitlich 50% erlebt.

Die eigentliche Quelle der Hoffnung sollte aus meiner Sicht jedoch nicht die Veränderungen durch neue Währungen sein, sondern das Potential, das in der Technologie der Blockchain selbst liegt (und damit auch, aber nicht nur in den Kryptowährungen). Kryptowährungen sind nach wie vor der verbreitetste Anwendungsfall der Blockchain, aber die Veränderungskraft, die in der Blockchain-Technologie selbst begründet ist, kann noch viel mehr bewegen (bis hin zu Beispielen wie der Abbildung einer Religion mit Hilfe der Blockchain).

Insofern ist aus meiner Sicht 2018 sogar ein gutes Jahr gewesen. Der Hype hat sich abgeschwächt und die Blockchain-Technologie kann für sich bewertet, erkundet und erprobt werden. Die Kryptowährungen befinden sich bereits in einer Konsolidierungsphase und die Menge sowie deren Wert wird sich stabilisieren. Viele der teils irrsinnigen ICOs (2) werden platzen und scheitern (3) . Ist das jetzt alles schlecht? Naja, wenn man Geld darin angelegt hat und alles auf diese Karte gesetzt, dann aus rein persönlicher Sicht: ja, sicherlich. Aber aus einer höheren Umlaufbahn betrachtet hat das Lernen und damit verbundene Veränderung erst begonnen. Ein Abgesang ist jedenfalls die falsche Reaktion, im Gegenteil, ich glaube, dass es jetzt erst losgeht und wir im Jahr 2019 (oder auch erst 2020) wirklich interessante Neuerungen sehen werden. Und selbst wenn es noch etwas länger dauert, die Zahnpasta ist aus der Tube und geht definitiv nicht wieder rein. Oder wie bereits erläutert im Artikel meines geschätzten Kollegen Peter mit Bezug auf Veränderungen: „Es geht um Haltung zum und die Gestaltung des Wandels schlechthin“.

So, und was kann jetzt Blockchain alles? Oben habe ich kurz das Thema Religion angedeutet. Dies ist sicherlich eines der ungewöhnlicheren Themen. In einem weiteren Artikel werde ich darauf nochmal im Detail eingehen – bis dahin, fröhliches Lernen 😉.

(1) Siehe EIN Beispiel: https://www.businessinsider.de/39-jaehriger-wartet-er-auf-einem-campingplatz-auf-den-krypto-boom-2017-10
(2) ICO = Initial Coin Offering, vergleichbar mit IPO=Initial Public Offering, siehe auch Wikipedia
(3) Siehe hier: https://t3n.de/news/verrueckter-ico-wahn-komplett-840407/ und hier: https://t3n.de/news/top-ico-investoren-machten-66-prozent-verlust-1122593/


Bildquellen

  • 138264_web_R_K_B_by_S. Hofschlaeger_pixelio.de (1): S. Hofschlaeger / Pixelio

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