Ist das schon Intelligenz oder kann das weg?

Noch ein Text über KI? ChatGPT schlägt ja Wellen, die meisten dürften es schon kennen, aber ist das wirklich „Intelligenz“? Was ist daran künstlich und warum sind so viele davon so begeistert? Manch einer beschwört schon den Untergang des Abendlandes, aber…

Eine spannende Frage in diesem Kontext wäre doch mal: Was unterscheidet uns von künstlicher Intelligenz? Die kann alles: ALLE Fragen beantworten, kochen, putzen, usw. – nee, eigentlich kann ChatGPT nur Fragen beantworten. Warum sind jetzt so viele Menschen so in Aufruhr? Sie ersetzt uns ja anscheinend schon – wie hier und hier zu lesen ist. Ok, ganz ruhig, hier steht, es entstehen dadurch auch Jobs. Boah, schwierig, was denn nun? Vielleicht ist es auch nur die Angst vor dem Unbekannten.

Vor einigen Tagen haben wir uns im Kollegenkreis auch mal wieder über KI unterhalten und die Frage kam auf: was kann eine KI nicht besser als wir? Eine Antwort darauf ist: Fragen stellen! Vor allem aber intelligente Fragen! Was intelligente Fragen sind, könnt Ihr mal selbst ausprobieren. Schnappt Euch mal ein Kind (am besten Euer eigenes, falls greifbar) und fragt es: „Stell mir eine intelligente Frage“ – Ihr werdet überrascht sein, was da so alles kommt. Aber was ist jetzt eine intelligente Frage? Die Frage(n), die auch viele andere Menschen stellen? Das könnte ChatGPT, ist ja sogar eine einfache Auswertung. Aber ist das intelligent? Oder nimmt eine intelligente Frage den Kontext des Fragenden und des Antwortenden mit ins Kalkül. Oha, dann müssten wir uns ja komplett und direkt mit ChatGPT koppeln – ick hör dir trapsen, Elon!

Bis es so weit ist, bin ich hoffentlich schon tot. Aber mal im Ernst, das wäre mal eine Aufgabe. Da merkt man schon, dass dies nämlich nicht im Fokus stand bei der Entwicklung von ChatGPT. Es kann vermeintlich alle Fragen beantworten, aber was die Frage ist, entscheiden wir! Hier war vielleicht Weizenbaum‘s „Eliza“ intelligenter, weil das Programm ein Gespräch mit Gegenfragen am Leben hielt, und das ging schon 1966. Weizenbaum war seiner Zeit weit voraus – seitdem ist vor allem viel Rechenpower dazugekommen und bessere Fähigkeiten im Umgang mit Sprache, deswegen wirkt ChatGPT so „echt“. Aber haben wir denn wirklich ein Erkenntnisproblem in Form von „gib mir mal ne Antwort, Baby“?

Also, keine Angst vor neuer Technik – sondern: schaut es Euch an und hinterfragt es! Dann wird es Euch vielleicht helfen können, vielleicht auch nicht. Es liegt an uns, das Beste daraus zu machen.

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