Wissen macht ohh!

Der Schriftsteller Jon Kalman wirft in einem seiner Romane die Frage auf, ob man eher Bücher oder den Hund aus einem brennenden Haus retten solle. Er würde die Bücher retten und erklärt das so: Hunde mögen der beste Freund des Menschen sein. Aber ohne Bücher wäre er (der Mensch!) eine Bestie (https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13770321/Ohne-Buecher-waere-der-Mensch-eine-Bestie.html).

Ich kenne viele Menschen, die lesen und Jon Kalman scheint recht zu haben: Keiner von denen ist ein Raubtier, viele sind sogar richtig nett und haben „was in der Birne“. Übrigens soll nach Huffington Post Lesen auch noch sexy machen und vor Alzheimer schützen (https://www.huffingtonpost.de/2015/03/09/lesen-bessere-menschen_n_6829330.html).

Das sind für uns Harlekine Gründe genug, über Bücher zu schreiben, die uns inspiriert und / oder begeistert haben. Vielleicht sind sie auch Inspiration für Sie, lassen Sie es uns wissen.

Wir beginnen mit einem Buch von Uschi Kusay-Merkle. Im August 2018 erschien „Agiles Projektmanagement im Berufsalltag – Für kleine und mittlere Projekte“. Vielleicht macht Sie das Buch nicht gleich sexy, aber es kann helfen, Ihre Projekte erfolgreicher zu machen. Das ist doch schon mal ein Anfang….

Den folgenden Kommentar zum Buch hat Uschi Kusay-Merkle selbst geschrieben:

 

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Innovation als Mittel zum Zweck

Dieser Beitrag wurde  von unserem „Gastautor“ Peter Schulz geschrieben. Peter (er-)lebte über 35 Jahre in unterschiedlichen Funktionen die Kultur multinationaler Unternehmen und Start-ups, gründete einen interaktiven Jugend-Fernsehsender (Joiz) und beriet grosse  Medien- und Softwareunternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle. Seit September 2017 reist und arbeitet er als digitaler Nomade mit seiner Frau und dem Hund Joiz durch Europa und Nordafrika. 

Krisensitzung in einem beliebigen Unternehmen. Der Vertriebsleiter berichtet über sinkende Umsatzzahlen und steigenden Konkurrenzdruck. Der Entwicklungschef beschwert sich über die ständig wechselnden Prioritäten und Anforderungen des Vertriebs.  Der Marketingleiter verkündet, dass sich mit dem verkleinerten Budget die gesteckten Ziele nicht erreichen lassen und der CEO erklärt, dass die Anleger und Investoren mehr Profit und spürbare Kosteneinsparungen erwarten.

 Die Lösung all dieser Probleme ist schnell ausgemacht – es braucht mehr Innovation!!

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Puffer oder die Angst vor dem Unbekannten

Prolog: Das englische „buffer“ kann pauschal ins Deutsche als „Puffer“ übersetzt werden. Eigentlich eine treffende, eindeutige Übersetzung, wenn da nicht ein schelmisches Grinsen auf den Gesichtern einiger Westfalen wäre. Sie kennen „Puffer“ nämlich auch als IHRE regionale Spezilität – den Kartoffel-Puffer, wobei dieses einfache, aber äusserst wohlschmeckende Gericht praktisch in ganz Westeuropa unter verschiedenen lokalen Bezeichnungen zu finden ist: Reibekuchen, Reiberdatschi, Reibeplätzchen, Rievkoche, Riewekauken, Dotsch, Dötscher, Baggers, Pickert, Kartoffelplätzchen oder auch das schweizer Rösti. Auch auf die Gefahr hin, mir den Unmut einiger Lokalpatrioten zuzuziehen – mehr oder weniger alles das Gleiche und alles sehr, sehr lecker. Im Englischen übrigens weitestgehend als „potato pancake“ bekannt.

Im Interesse einer verständlichen Darstellung bitte ich darum, den Begriff „Puffer“ im folgenden Beitrag ausschliesslich im Sinne der Bedeutung „Reserve oder Risikozuschlag“ in der Projektplanung zu interpretieren. Danach ist ein Puffer oder die Pufferzeit „zeitlicher Spielraum für die Ausführung eines Vorganges“, also eine Zeitreserve.

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Der Herbst ist da – oder: Halloween im Führungsalltag (Teil 2)

In der letzten Woche habe ich Ihnen von meinem Erlebnis mit der Winkelspinne erzählt. Jetzt bin ich Ihnen noch schuldig, wie es weiter ging….

Leider ist Angst im beruflichen Umfeld und vor allem im Führungsalltag ein Tabu-Thema. Wir haben ausweichende Formulierungen gefunden, um Angst zu beschreiben: wir befürchten etwas, wir sehen Risiken, etwas macht uns Sorgen, wir haben eine Herausforderung, wir müssen was stemmen und so weiter. Ich glaube, dass manche Entscheidungen in Unternehmen deshalb nicht getroffen werden oder sich lange hinziehen, weil viele Menschen damit beschäftigt sind, Katastrophenerwartungen einzelner vorzubeugen oder sie zu verhindern. Ich glaube, dass viel Zeit, Geld und Ressourcen vergeudet werden, weil Angst ein Tabuthema ist.

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Der Herbst ist da – oder: Halloween im Führungsalltag (Teil 1)

Und mit fallenden Blättern, ausdauerndem Regen und kälteren Nächten kommt auch das Grauen… Als ich gestern gut gelaunt zu meinem Auto ging, war sie schon da! Sie wartete auf mich, unübersehbar, mitten auf der Tür zur Tiefgarage! Das ist meine Tür, wollte sie mir sagen. Am liebsten hätte ich ihr auch zugestimmt und wäre sofort wieder rücklings die Treppe hochgelaufen. Mein Atem wurde flach und mein Körper begann Bewegungen zu machen, die der Verstand für Unsinn hält, aber der Verstand hatte sich eh verabschiedet. Sie ahnen es: Auf der Tür saß eine Winkelspinne, auch Hausspinne genannt, insgesamt etwa 6 cm im Durchschnitt.

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Innovation oder Verfall? Blame Management (Teil 2)

Undokumentierte, aber gelebte Prozesse des Projektmanagements

Während wir uns in Teil 1 einleitend der Bedeutung dieses fälschlicherweise so verteufelten Themas in der Gesellschaft und den Unternehmen gewidmet haben, soll es nun konkreter werden.

 

Dafür bedarf es zwingend des einheitlichen Verständnisses, worum es überhaupt geht.

Begriffsdefinition
Der englische Begriff «blame» (deutsch: Schuld) ist auch im deutschen Sprachraum seit geraumer Zeit sehr geläufig, dort allerdings vermehrt in seiner Verlaufsform «blaming», also beschuldigen, jemandem die Schuld an etwas geben. Im Unternehmensumfeld sollten wir m.E. die Definition so erweitern, dass sie besser zu den tatsächlichen Gepflogenheiten passt:

«Zuweisen von Verantwortung für negative Ereignisse oder Umstände auf die unterste noch plausible, aber politisch schutzloseste hierarchische Ebene.»

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Platz da …

Vorsicht beim Einsteigen …

 

Italien, das Land der Zitronen, Pomeranzen und Automobilisti. Gut, die Bezeichnungen der verschiedenen italienischen Zitronensorten kenne ich nicht, aber Maserati, Alfa Romeo, Lamborghini und Ferrari kenne ich seit den 60er Jahren – in unzähligen Pausen auf dem Schulhof trainiert, mit dem damals absolut hippen Auto-Quartett. Ferrari „12 Zylinder“ war der fast sichere Spielgewinn, wenn nicht unglücklicherweise gerade die Anzahl der Sitze ausschlaggebend war.

Kaum einer hatte allerdings damals einen dieser Sportwagen persönlich live gesehen. Selbst die Gesalbten, die in den „grossen Ferien“ mit Ihren Eltern im VW Käfer (hinten) an die Adria fuhren, haben jemals einen Ferrari, Lamborghini etc. auf italienischen Strassen gesehen. Wie auch? Italienische Strassen waren noch enger als deutsche Landstraßen und vollgestopft mit Rennrädern, dreiräderigen Lieferwagen und Fiats 500. Italienische Sportwagen waren der Traum meiner Jugend – vielleicht eine Fiktion, aber technologisch führend. Wie sieht es automobilistisch in Italien heute aus?

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Seine Rede, ihre Reaktion und ich

Vor kurzem hielt Donald Trump eine Rede vor der UNO. Anschließend baut ein Newsbeitrag einen Vergleich auf („Gorilla im Schimpansengehege“), den ich bemerkenswert finde und der mich nicht so richtig losgelassen hat. Ich will hier nicht über den POTUS urteilen (da gibt es schon genug Menschen, die das tun), aber über die Reaktionen sprechen und woran sie mich im Kontext Projekte erinnern. Da stellt sich also jemand hin, schwingt seine Rede und wird ausgelacht. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Der vermutlich mächtigste Mann der Welt wird vor versammelter Mannschaft öffentlich ausgelacht. Trotzdem bleiben alle sitzen und hören sich die ganze Rede an.

Mich lies diese Situation nicht los, weil ich sie so ähnlich auch schon mehrfach in IT-Projekten erlebt habe (und das ist ja eigentlich unser Metier hier – nicht die Politik der USA oder UNO). Da gibt es also Menschen in Unternehmen, die ganz offenkundig Projekte torpedieren, aber gleichzeitig auch sagen, dass die Projekte ja wertvoll und richtig sind (ok – hier hinkt der Vergleich zu Trump etwas 😉). Wie soll man mit diesen Menschen jetzt umgehen, wenn man am Erfolg des Projekts interessiert ist?

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Innovation oder Verfall?

Undokumentierte, aber gelebte Prozesse des Projektmanagements:
Blame Management

Petra Bork / pixelio.de

Viele, ja vielleicht unzählige Vorgehensweisen und best practice Ansätze können für den Umgang mit Projekten und für Projekte gefunden werden. Oft unterscheiden sie sich nur unwesentlich, was in der Natur der Dinge, oder besser gesagt, in der Natur des Projektmanagements liegt. Schliesslich herrscht ein gewisser Konsens über die wichtigsten Aspekte und Themen in diesem Umfeld. Lediglich in der Gewichtung der Themen und dann ggf. in den Details unterscheiden sich die verschiedenen Ansätze. Eines allerdings fällt auf: nicht alle in der Praxis gängigen wichtigen Vorgehensweisen finden Eingang in diese Beschreibungen. Und gerade diese praxiserprobten Ansätze machen oft den Unterschied zwischen persönlichem Erfolg und persönlichem Misserfolg aus. Diese Lücke gilt es zu schliessen.

Im Folgenden erfolgt die detaillierte und prozessorientierte Beschreibung eines der wichtigsten Aspekte erfolgreicher Projektarbeit: Der Prozess der Schuldzuweisung und -verwaltung (Blame Management).

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Multikulturelle Teamarbeit – Über die Nuancen der Eile

Alexandra H. / pixelio.de

Wer als interner oder externer Dienstleister tätig ist, kennt die Abwägung, welcher Auftrag zuerst erledigt werden muss. Die deutsche Sprache hat dafür ja verschiedene Begriffe, die für den  deutschen Muttersprachler relativ einfach in eine Rangordnung zu bringen sind:
Sofort, eilig, schnell, zügig, bald, wenn Du Zeit hast etc.

Selbst wenn noch Mundart-Varianten (zum Beispiel das im Ruhrgebiet beliebte “gez abba ma zackich”) und das nicht auszurottende “asap” dazukommen, bleiben die sprachlichen Möglichkeiten zumindest überschaubar.

Ähnlich im Englischen  – da bin ich kein Experte, aber in meiner Firma ist Englisch die Basissprache, und die Begriffe, die ich in diesem Zusammenhang meistens höre, sind:
“asap” (da ist es wieder!), quickly, fast, rapidly, speedily, soon, in a while.
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