Digitale Nomaden – die Herde zieht weiter

Informationen zeitnah und über große Distanzen austauschen zu können, ist seit jeher der entscheidende Antrieb für neue Kommunikationsformen. Meist wurden dabei ältere Praktiken in den Hintergrund gedrängt und im Laufe der Zeit dann – „vergessen“. Interessante Migrationspfade der Kommunikation finden sich allenthalben, mit kritischem Blick (und leichtem Entsetzen) schauen dabei Erwachsene bevorzugt auf das Kommunikationsgebaren ihrer Kinder, bzw. der heutigen Jugend. Und da haben wir´s – ohne Handy, SMS und WhatsApp kann man sich diese Kids doch kaum noch vorstellen!?

Dabei sind diese Kommunikationsmittel und -formen doch nur die logische Weiterentwicklung von früheren Kommunikationsformen wie Brieftauben, Postkarten, Stammtisch und Depesche. Die übrigens zu „ihrer Zeit“ genauso angeprangert wurden wie Twitter, Facebook und Co. Neue Konnektivität und veränderte Kommunikation in der Gesellschaft ist weder Grund zur Panik noch ist es verpflichtend, sich dort einzureihen. Denn, es ist was es ist – neue Technik – mit Vorteilen, Vor-Urteilen, Trends und der Notwendigkeit, sich damit auseinander zu setzen.

Dazu gehört auch die digitale Nomadenszene als neue, hippe Arbeitsform für junge Leute. Wie Wanderarbeiter und der Pony-Express verändert sie die Konnektivität und schafft neue Arbeitsplätze. Doch gleichzeitig entstehen auch neue Probleme, über die meist nicht so gerne gesprochen wird. Wir schauen uns in diesem Beitrag einmal Selbstverständnis und daraus resultierende Probleme an.

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Kultur unterwegs: Ännchen von Tharau

Neben beeindruckenden Landschaften und hippen Metropolen bringt unsere kleine Tour durchs Baltikum auch immer wieder Kurioses und Vergessenes zum Vorschein. Diesmal eine Anekdote vom Besuch der Hafenstadt Klaipėda in Litauen. Während ich noch die visuellen Eindrücke des Marktplatzes vor dem Simon-Dach-Brunnen von Klaipėda sortierte, wurde ich von einer Gruppe Rentner eingekreist. Anscheinend kamen sie von einem Kreuzfahrtschiff im Hafen und hatten einen ortskundigen Stadtführer dabei.

Dieser begann in gut verständlichem Deutsch die Geschichte der Dame auf dem Brunnen zu erzählen – Ännchen von Tharau. Er machte das lebendig und spannend, im Stil eines Hörspiel-Krimis, so dass ich dreist in der Gruppe verblieb und mir die ganze Geschichte anhörte.

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Und wieder schwimmt Steven Pinker gegen den Strom…


Diesmal in Gewalt – Eine neue Geschichte der Menschheit (ISBN: 978-3596192298). Das Buch ist ein imposanter Streifzug durch die Geschichte der Menschheit und die Gewalt in allen Zeiten und Kulturen. Auch wenn man es nicht gerne liest: Was Menschen anderen Menschen im Laufe der Geschichte angetan haben, ist kein Ruhmesblatt. Auch die Religionen, die ja das menschliche Miteinander regeln (wollen),  hinterlassen im Laufe der Jahrhunderte eine erschreckende Spur brutaler Gewalt. Aber Pinker macht ein wenig Hoffnung! Die Gegenwart ist zwar voller Gewalt, aber früher waren wir noch viel, viel schlimmer.

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Schauen Sie doch mal rein…

In unregelmäßigen Abständen machen die Harlekine Werbung für interessante Bücher und kommentieren dabei auch nebenbei den Autor. Diesmal haben wir Steven Pinker mit seiner letzten Veröffentlichung: «Aufklärung jetzt» Ein Bekenntnis für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt (ISBN: 978-3100022059) ausgewählt.

Steven Pinker, Jahrgang 1954, studierte Psychologie in Montreal und an der Harvard University. 20 Jahre lang lehrte er am MIT in Boston und ist seit 2003 Professor für Psychologie an der Harvard University. In der Forschung beschäftigt er sich überwiegend mit Sprache und Denken. Er war »Humanist of the Year 2006«, das »Time Magazine« zählt ihn zu den »100 einflussreichsten Menschen in der heutigen Welt«.

Just in der Zeit der „alternativen Fakten“ macht Pinker eines anschaulich klar: Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt sind weiterhin unverzichtbar für unsere Zivilisation. Der Grund: die Aufklärung und ihr Wertesystem.

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Agile Weihnachten

…die Fortsetzung:

X-mas Daily – auf Wunsch auch ohne Alkohol

Diese Meetings dienen sowohl dazu, die Team-Performance zu stabilisieren, als auch die sensiblen Schnittstellen zu den lokalen Glühwein-Produzenten sicherzustellen. Im Rahmen der Globalisierung kann aber der Weihnachtsmarkt inzwischen auch als virtuelle Realität über das Internet besucht werden. Der Genuss von virtuellem Glühwein und virtuellen X-mas Cookies ist kalorienarm und auch unproblematisch für den Führerschein. Durch den virtuellen Besuch eingesparter Feinstaub/NOx wird individuell berechnet und kann gegen virtuellen Glühwein eingetauscht werden. Auf diese Weise werden endlich auch die virtuellen Service-Provider (Engel, Elfen und Rentiere) integriert. Ein Bündel von Incentives und Team-Building-Events in wechselnden virtuellen Locations sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, die christliche Corporate Culture innerhalb der X-mas-Identity zu wahren.

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Agile Weihnachten

Es ist zweifellos gut gemeint, allerdings ist auch irgendwie der Wurm drin. Immer die gleichen Rollen und immer wiederkehrende Rituale haben dem Weihnachtsfest den notwendigen Pep genommen und haben vor allem die Vorweihnachtszeit in ein richtiges Dilemma gestürzt. Aus der ursprünglich mit Weihnachtsliedern und duftendem Gebäck aufgelockerten Vorbereitung eines wunderschönen Familienfestes ist inzwischen ein, nein, der Spießrutenlauf durch die Innenstädte und Shopping-Center geworden. Doch das muss so nicht sein! Statt langweiliger historischer Rituale kann man auch den erfrischenden Sprachgebrauch aus dem agilen Manifest auf das Weihnachtsfest übertragen – und erhält: AGILE WEIHNACHTEN.

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Platz da …

Vorsicht beim Einsteigen …

 

Italien, das Land der Zitronen, Pomeranzen und Automobilisti. Gut, die Bezeichnungen der verschiedenen italienischen Zitronensorten kenne ich nicht, aber Maserati, Alfa Romeo, Lamborghini und Ferrari kenne ich seit den 60er Jahren – in unzähligen Pausen auf dem Schulhof trainiert, mit dem damals absolut hippen Auto-Quartett. Ferrari „12 Zylinder“ war der fast sichere Spielgewinn, wenn nicht unglücklicherweise gerade die Anzahl der Sitze ausschlaggebend war.

Kaum einer hatte allerdings damals einen dieser Sportwagen persönlich live gesehen. Selbst die Gesalbten, die in den „grossen Ferien“ mit Ihren Eltern im VW Käfer (hinten) an die Adria fuhren, haben jemals einen Ferrari, Lamborghini etc. auf italienischen Strassen gesehen. Wie auch? Italienische Strassen waren noch enger als deutsche Landstraßen und vollgestopft mit Rennrädern, dreiräderigen Lieferwagen und Fiats 500. Italienische Sportwagen waren der Traum meiner Jugend – vielleicht eine Fiktion, aber technologisch führend. Wie sieht es automobilistisch in Italien heute aus?

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Glänzen durch Abwesenheit…

uto.harlekin

Was in der Schule noch – mehr oder weniger kreativ – entschuldigt werden musste und für Handwerksunternehmen immer noch ein Grund zur Kündigung ist, nämlich regelmäßige Abwesenheit, mausert sich in den Büros des neuen Jahrtausends zur effizientesten Arbeitsorganisation. Gemeint ist der momentan trendigste Vertreter, das virtuelle Team, eine konsequente Weiterentwicklung des viel bekannteren Home-Office. „Glänzen durch Abwesenheit…“ weiterlesen

Das Harlekin Prinzip (nach Rudolf Münz)

Rudolf Münz 1931-2008 (Theaterwissenschaftler)
1962- 1966 Direktor des Instituts für Theaterwissenschaften,
Humboldt Universität Berlin

Rudolf Münz leitet aus den Eigenschaften des Harlekins eine zeitlose Bedeutung der Figur ab und betrachtet das Phänomen Harlekin vor dem Hintergrund der Theaterentwicklung ab  dem 13. Jahrhundert. „Das Harlekin Prinzip (nach Rudolf Münz)“ weiterlesen