Mein Lieblingsvogel

Ich besuche Freunde in Hamburg, die im 5. Stock eines modernen Hauses mit kleiner Gartenanlage leben. Und früh morgens um 4:30 Uhr weckt mich das durchdringende Gezwitscher meines Lieblingsvogels Troglodytes troglodytes. Bei dem tierischen Wecker handelt es sich um den im Verhältnis zu seiner Körpergröße (ca. 10 cm) lautesten Krakeeler (zwischen 40 bis zu 90 Dezibel!) im ornithologischen Reich der Vielfalt: mein Lieblingsvogel ist der Zaunkönig. Mit seinem beim Singen immer aufgestellten Schwanz wirkt er ganz schön selbstbewusst. Das Männchen singt laut schmetternd „mit Trillern und Rollern und endet aprupt. Er (der Gesang) setzt sich aus etwa 130 verschiedenen Lauten zusammen.“ (Wikipedia)

Nach einer sehr alten Fabel scheint er wohl auch ein Trickser zu sein, der gerne mal andere Tiere reinlegt.  Damit er der Rache der Geschädigten entgeht, soll er sich weitgehend in Hecken und Sträuchern aufhalten. Ob Trickser oder nicht, ich mag den kleinen Kerl, auch morgens um 4:30 Uhr, wenn er als erster in der Dämmerung den Vogelgesang-Reigen eröffnet.  

Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl

Ich bin keine Fachkraft für IT-Fragestellungen, aber seit vielen Jahren als Agile Coach und Organisationsentwicklerin im IT-Umfeld zu Hause. Das Buch mit dem oben genannten Titel kann ich vor allem „Nicht-ITlern“ wie mir empfehlen, die sich mit der kryptischen und nicht leicht zugänglichen Thematik der Künstlichen Intelligenz und den dazugehörigen Algorithmen näher beschäftigen möchten. In lockerer Sprache erklärt uns die Autorin, was Algorithmen sind, wie sie funktionieren, welche Schwierigkeiten die uneingeschränkte Nutzung von Algorithmen mit sich bringt und an welchem Punkt wir Einfluss auf die unkontrollierte Nutzung nehmen können (und müssen). Katharina Zweig ist Informatikprofessorin an der TU Kaiserslautern. Dort leitet sie das Algorithm Accountability Lab und hat den deutschlandweit einmaligen Studiengang „Sozioinformatik“ ins Leben gerufen.

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Gestalten des beruflichen Ausstiegs

Dies ist ein weiterer Beitrag unseres Gastautors Christoph Henties, der für treue Leserinnen und Leser des harlekin.blog kein Unbekannter ist. Dankeschön, Christoph!

Den nächsten Schritt planen

Das Ende ist mein Anfang, so der Titel des autobiografischen Spiegel-Bestsellers von Tiziano Terzani. Das Buch ist eine Hymne auf die Möglichkeit zu sein, was man will. Der Journalist und Schriftsteller beginnt ein wunderbares Gespräch über das Wagnis der Freiheit, über Mut, Liebe, Krankheit und Trauer, über die Vergänglichkeit, Momente der Schönheit und wie man lernt, loszulassen.

Der Wechsel in neue berufliche Aufgaben fällt nicht leicht. Arbeiten in bekannten Strukturen und Organisationen mit vertrauten Menschen durch Neues zu ersetzen und Neugier für das Ungewohnte zu entwickeln, ist eine Herausforderung. Jedem, der öfter mal seine Berufstätigkeit wechselte, fällt das leichter.

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Weniger ist mehr!(?)

Es geht mal wieder ums Glücklichsein…

Haben Sie auch feste Vorsätze gefasst für das neue Jahr? Eine Freundin erzählte mir, sie würde nun beim Kochen Sahne weglassen, zugunsten von Tomatensauce, die sie selber gemacht habe. Aha! Hört sich erst mal gesund und sinnvoll an. Sie wolle überhaupt auf einige Milchprodukte verzichten, damit sich ihr Darm wieder erhole. Wovon soll er sich erholen? Ein Freund erzählte, er würde jetzt weniger Alkohol trinken. Was genau ist denn weniger? Weniger, im Vergleich wozu? Ist ein Glas am Abend viel oder wenig?

Ich selber habe dieses Jahr den Vorsatz, „weniger“ zu arbeiten, was als Selbständige nur bedingt beeinflussbar ist. Ich bin sehr neugierig, wie dieser Satz vor mir her läuft und ich mich bemühe, ihn zu erreichen. Was weniger oder mehr ist, ist zumeist Ansichtssache und – Gewohnheit.

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Denn sie wissen, was sie tun!

Manchmal überraschen mich Kunden, weil ich von ihnen lerne, „wie man’s richtig macht“. Ich meine damit, wie schnell manchmal Transformationen klappen, die vorher keiner für möglich gehalten hat. Seit einigen Jahren schon bespreche ich immer mal wieder mit dem Vorstand eines Vereins, der sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendarbeit neu zu definieren und zu gestalten, wie sie sich kontinuierlich verändern und verbessern können. Was macht CREW, so heißt der Verein, besonders?

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Vom Mehl in der Mehlschwalbe und fliegenden Mistkerlen

Brachvogel

Ich habe Ihnen heute einen Artikel mitgebracht aus der Kategorie: Wissen, das wir eigentlich im Alltag nicht brauchen und genau deshalb im Gedächtnis behalten.

Wer mich gut kennt, weiß, dass mir die Ornithologie schon lange ans Herz gewachsen ist und ich in diesem Zusammenhang einen winzigen Beitrag leiste zur Klimaverbesserung, wenigstens in meinem Garten. Als ich neulich ein Geschenk für eine Freundin suchte, mit der ich die Leidenschaft für die Beobachtung des wilden Federviehs teile, stieß ich auf das Buch „Die Namen der Vögel Europas“ von Viktor Wember. Es ist wissenschaftlich aufgebaut, mit einer Menge vielfältiger Information und dem Versuch, sowohl die deutschen als auch wissenschaftlichen Namensbezeichnungen der Vögel herzuleiten oder zu erklären.

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Zuhören ist nichts für Weicheier

Letztens fragte mich ein Kunde: Wie genau geht gutes Zuhören?

Eigentlich ist das ja ganz einfach: Beim Zuhören geht es immer um den Anderen. Immer… Zuhören hat etwas mit Hinwendung zum Anderen zu tun, mit Offenheit gegenüber der Welt des Anderen. Und mit meiner Bereitschaft dazu.

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Von der Kunst, miteinander zu denken (Teil 1)

Für uns symbolisiert der Baum die Essenz von Dialog: Wir kommen zusammen, verbinden uns mit uns, den anderen und öffnen einen gemeinsamen Denkraum, in dem Neues entstehen kann.  

Gehören Sie auch zu den Menschen, die Meetings für Zeitverschwendung halten? Man könnte so gut arbeiten, wenn diese ständigen Diskussionen nicht wären. Und dann das Verhalten der „Mit-Meeter“: Man beginnt etwas zu erzählen und wird ungeduldig unterbrochen. „Kommen Sie doch mal auf den Punkt. Wir haben ja nicht den ganzen Tag Zeit.“ Oder man pickt sich einen Aspekt Ihres Beitrags heraus und reagiert ausschließlich auf diesen, vielleicht sogar mit Misstrauen. Oder ein Teilnehmer erklärt Ihnen zum x-ten Mal, was Sie längst schon kennen und wissen. Oder man sagt Ihnen: „Das funktioniert doch nicht.“, gepaart mit körpersprachlichen Reaktionen der Entwertung, und bügelt Ihre Ideen runter. Oder, oder, oder…

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