Es passt auf eine Ansichtskarte…

Das Harlekin-Team verabschiedet sich nun in die Sommerferien. Wir wünschen Ihnen und uns einen entspannten Sommer mit schönen Erlebnissen und neuen Inspirationen. Weil wir unsere treuen Leserinnen und Leser nicht wochenlang allein lassen möchten, werden wir uns wie üblich jeden Freitag mit einem neuen Text zu Wort melden, aber der wird kurz sein. “Es passt auf eine Ansichtskarte…” ist in den nächsten Wochen das Motto unserer Beiträge. Zur Einstimmung hier der erste:

Eingeschränkte Sicht an der Spitze

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von grossen Konzernen, die sich hin und wieder fragen, wieso ihr Top-Management so unsinnige Entscheidungen trifft, sei dieses Urlaubsfoto ans Herz gelegt. Es zeigt deutlich, dass häufig gerade an der Spitze eingeschränkte Sicht herrscht. So schön die Aussicht auch ist und so majestätisch sie sich anfühlen mag, ist es sinnvoll, hin und wieder mal nach unten zu wandern und zu sehen, wie die Welt von dort aus aussieht.

Bildquelle: BBR – La Palma

Can you hear me? I can’t hear you!

Internationale Conference Calls

In internationalen Unternehmen ist der Conference Call das einfachste Mittel, um Besprechungen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Ländern zu ermöglichen. Je nach „policy“ des Unternehmens geschieht dies als Video Call (mit Web-Cams) oder „audio only“. Beides hat Vor- und Nachteile.

Vorteil des Video-Calls ist, dass es einfacher wird, dem Geschehen zu folgen, denn man sieht die Teilnehmer sprechen und kann aufkeimenden Ärger oder Ungeduld bei ihnen früher erkennen und deuten.

Der Vorteil von „audio only“ Calls ist hingegen, dass man bei Meetings, die aufgrund des Zeitunterschiedes mitten in der Nacht oder am frühen Morgen stattfinden, auch mal im Schlafanzug teilnehmen kann, ohne dass es auffällt. Ausserdem kann man – mit Headset ausgestattet – während des Meetings im Hause herumwandern.  Es ist dann allerdings sinnvoll, die Reichweite des eigenen Headsets zu kennen, sonst verpasst man unter Umständen die entscheidenden dramatischen Momente.

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Beschuitjes met muisjes

Neue Grenzerfahrungen auf der kulinarischen Reise durch die Niederlande

Wenn ein Baby geboren wurde, wird dieses erfreuliche Ereignis natürlich gebührend gefeiert, und in Deutschland gibt es dafür zahlreiche Möglichkeiten. In meiner Heimat, dem Ruhrgebiet, wo es traditionell eher robust zugeht, geben die Väter häufig eine Runde in der Kneipe aus und lassen „das Baby pinkeln“. Auch von gewaltigen Torten-Kreationen der Grossmütter habe ich schon gehört, aber ich kenne keine deutschlandweite Tradition über Bundesländergrenzen hinweg, um die Ankunft eines Baby zu feiern.

In den Niederlanden ist das anders: Es gibt nahezu im ganzen Land dieselbe kulinarische Variante, zu der eingeladen wird, um die Ankunft des neuen Erdenbürgers zu feiern – beschuitjes mit muisjes. Was ist das? – werden Sie sich fragen.

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Innovation und Digitalisierung – Grenzen bestehen nur im Kopf

Dieser Beitrag wurde von unserem „Gastautor“ Björn Wehling geschrieben. Björn ist 36 Jahre alt, wohnt in Schriesheim an der Bergstraße, ist verheiratet und hat zwei Kinder (2 und 4). In seiner Freizeit spielt er gerne Handball und Basketball, wenn nach Spielplatz, Kinderturnen, Schwimmkurs, Bücher vorlesen, Spiele spielen, Malen, Kneten, Basteln, etc. noch Zeit übrig ist – im Urlaub reicht es ab und zu sogar für ein Buch; am liebsten ein packender Thriller. 

Mein Name ist Björn Wehling und ich arbeite bei einer mittelständischen Firma in Heidelberg, die Weiterbildungs- und Beratungsleistungen für Banken und Finanzdienstleister anbietet. Gerade diese Branche erlebt derzeit eine disruptive Phase, bei der einzelne mit den aktuellen Herausforderungen umzugehen und diese zu meistern wissen, aber auch viele auf der Strecke bleiben werden. Nicht aber, weil sie nicht das Potenzial hätten, ihnen die finanziellen Mittel fehlen oder sie nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung hätten, sondern weil sie an einem bestimmten Punkt aufhören, Prozesse (noch) weiter zu denken.

Wer nur soweit denkt, wie schon gedacht wurde, kann nichts Neues denken

Natürlich ist es einfach, sich in seinem „gedanklichen Wohnzimmer“ also seiner „Komfort-Zone” zu bewegen. Hier kann man leicht Dinge und Prozesse verbessern und effizienter gestalten, die man sowieso gut kann und die einem leicht fallen, aber das Spektrum ist doch beschränkt. Was ist, wenn es außerhalb der Komfort-Zone eine bessere, schnellere und günstigere Alternative gibt, die aber erst erdacht werden muss? 

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Kartoffelklöße, Flädlesuppe und Soleier

Über verstörende kulinarische Erfahrungen von Niederländern in Deutschland 

Die Fairness gebietet es, dass im zweiten Teil meiner Reihe über deutsch-niederländische Nahrungsunterschiede nun die Niederländer ihre Chance bekommen, sich über die deutsche Küche zu wundern.  Nach meiner Erfahrung geschieht das meistens bei den regionalen Spezialitäten.

Als mein Mann das erste Mal Kartoffelklöße zu sehen bekam, stellte er die Frage, wieso Menschen etwas Perfektes und Wohlschmeckendes wie eine Kartoffel zunächst zu einer Art Flocken zerreiben, um anschließend wieder etwas daraus zu formen, das wie eine Kartoffel aussieht! Er fand das völlig ineffizient – und ich finde, er hat nicht ganz unrecht.

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Kroketjes und Bitterballen

Nach dem Erscheinen meines  Beitrags „Mutproben – Das Essen“ wurde ich von deutschen Niederland-Reisenden gebeten, einmal ausführlicher auf die Besonderheiten der niederländischen Küche einzugehen. Einige kulinarische Angebote des Gastlandes sind für die deutschen Gäste sehr verwirrend.

Das gilt natürlich auch umgekehrt. Mein niederländischer Ehemann, der wie alle redlichen Menschen, die nicht gern kochen, normalerweise nie über das von anderen zubereitete Essen meckert, sagte einmal ganz entsetzt: „Also dass das deutsche Gesundheitsamt SOWAS erlaubt, kann ich nicht verstehen!“ Gegenstand dieses Kommentars waren damals Kartoffelklösse – aber dazu mehr im zweiten Teil.

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Über multikulturelle Kommunikation: An-Sprachen

Die deutsche Sprache wird zurecht gepriesen wegen ihrer Präzision und Vielfalt, dennoch wird für jeden, der am Telefon mit Kunden zu tun hat, ein Schwachpunkt deutlich: Sie bietet keine Option, um jemanden freundlich anzusprechen, dessen Namen man (noch) nicht kennt. Da haben es andere Nationen leichter: Mit madam/sir, madame/monsieur, mevrouw/meneer, signora/signor und was der Möglichkeiten mehr sind, können sich unsere europäischen Nachbarn wunderbar aus jeder Anrede-Affaire ziehen. Nur im Deutschen gibt es nichts Vergleichbares mehr, seit die “gnädige Frau” endgültig ausgestorben ist (was ich nicht ernsthaft zu beklagen bereit bin).

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Innovation als Mittel zum Zweck

Dieser Beitrag wurde  von unserem „Gastautor“ Peter Schulz geschrieben. Peter (er-)lebte über 35 Jahre in unterschiedlichen Funktionen die Kultur multinationaler Unternehmen und Start-ups, gründete einen interaktiven Jugend-Fernsehsender (Joiz) und beriet grosse  Medien- und Softwareunternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle. Seit September 2017 reist und arbeitet er als digitaler Nomade mit seiner Frau und dem Hund Joiz durch Europa und Nordafrika. 

Krisensitzung in einem beliebigen Unternehmen. Der Vertriebsleiter berichtet über sinkende Umsatzzahlen und steigenden Konkurrenzdruck. Der Entwicklungschef beschwert sich über die ständig wechselnden Prioritäten und Anforderungen des Vertriebs.  Der Marketingleiter verkündet, dass sich mit dem verkleinerten Budget die gesteckten Ziele nicht erreichen lassen und der CEO erklärt, dass die Anleger und Investoren mehr Profit und spürbare Kosteneinsparungen erwarten.

 Die Lösung all dieser Probleme ist schnell ausgemacht – es braucht mehr Innovation!!

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Multikulturelle Teamarbeit – Über die Nuancen der Eile

Alexandra H. / pixelio.de

Wer als interner oder externer Dienstleister tätig ist, kennt die Abwägung, welcher Auftrag zuerst erledigt werden muss. Die deutsche Sprache hat dafür ja verschiedene Begriffe, die für den  deutschen Muttersprachler relativ einfach in eine Rangordnung zu bringen sind:
Sofort, eilig, schnell, zügig, bald, wenn Du Zeit hast etc.

Selbst wenn noch Mundart-Varianten (zum Beispiel das im Ruhrgebiet beliebte “gez abba ma zackich”) und das nicht auszurottende “asap” dazukommen, bleiben die sprachlichen Möglichkeiten zumindest überschaubar.

Ähnlich im Englischen  – da bin ich kein Experte, aber in meiner Firma ist Englisch die Basissprache, und die Begriffe, die ich in diesem Zusammenhang meistens höre, sind:
“asap” (da ist es wieder!), quickly, fast, rapidly, speedily, soon, in a while.
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